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AutorenbildUta Lewien-Schmidt

25. Januar 2024 Gespräche gegen Einsamkeit: Junge und alte Geschichten vom Telefon

Für unser kleines Einstiegsgespräch starteten wir mit einem Thema, das Erinnerungen weckt und es erleichtert, gut miteinander ins Gespräch zu kommen. Mit Geschichten über das Telefon eröffneten wir unserem Schnuddelbanktermin am 25. Januar 2024.


Das Telefon heute ist manchmal lästig und aufdringlich. Es klingelt und verschafft sich Gehör...ohne, dass wir gefragt werden, ob es jetzt gerade passt. Aber es kann auch in ganz tiefes Schweigen verfallen...gerade dann, wenn man sehnsüchtig auf das Klingeln und ein Gespräch wartet...





Auch diesmal gab es eine kleine Lesung von der Schnuddelbank mit der Geschichte aus Elkes Kindergeschichten "Telefon für alle" von Elke Bräuning *(1). Eine Geschichte über die Nutzung des Telefons in der Kindheit von Oma und Opa. Also ein Zeitalter, in dem Telefonieren nicht zu den Standards im Leben zählte. Nicht in jedem Haushalt war ein Telefon selbstverständlich. Ein Telefon war teuer und dieser Komfort war nicht in jedem Haushaltsbudget möglich. Im alltäglichen Leben traf man Verabredungen mit Freunden und der Famiie verbindlich und man hielt sich auch daran. In Notfällen war die Praxis ohne Telefon schon schwieriger. Aber jeder kannte jemanden, der eben eins hatte. Der bessergestellte Nachbar, der Arzt im Dorf...Das Telefonieren aus der Telefonzelle war alltäglich, das Warten vor der belegten Zelle auch. Gespräche ins Ausland waren unerschwinglich und kosteten selbst in unserer Kindheit noch ein Vermögen.


Das Telefon hatte einen festen Platz. Es war fest mit dem Kabel verbunden, stand meistens auf dem Telefontischchen irgendwo im Flur des Hauses. Privatsphäre war von der Rücksichtnahme der übrigen Familienmitglieder abhängig. In den Erzählungen untereinander tauschten wir viele Erinnerungen aus. So fiel es auf, dass es von uns Älteren keine Fotos mit einem Telefonhörer in der Hand gab. Für die nachfolgenden eigenen Kinder boten sich dann schon die ausgemusterten Telefone als Spielobjekte an, die man auf den Flohmärkten erwerben konnte.


Wir waren uns einig, dass die Weiterentwicklung des Telefons unsere Gesprächskultur und Begegnungen mit Menschen im Laufe unseres Lebens verändert hat. Die Bedeutung des Telefons hat sich auch für uns gewandelt. Es schafft Verbindungen, organisiert unser tägliches Leben und überbrückt Entfernungen, gerade dann, wenn die Mobiität nicht mehr so vorhanden ist.


In unserer kleinen Runde haben wir an diesem Nachmittag viele Erinnerungen bei einer guten Tasse Kaffee und kleinen Leckereien ausgetauscht. Längst Vergessenes war wieder präsent und sorgte für ein kleines Lächeln im Gesicht.


Im Nachgang zu unserem Treffen in der Rembrandtstraße erreichten uns noch viele weitere Beiträge zu unserem Schnuddelbank-Nachmittag. Danke, dass Sie auch über andere Wege - per E-Mail und natürlich auch über das Telefon - die Begegnung und das Gespräch mit uns suchen. Sie wissen ja, unsere Schnuddelbank ist wandelbar und es gibt viele Möglichkeiten, auf ihr Platz zu nehmen und sich an unseren kleinen Gesprächsrunden zu beteiligen.

Wir freuen uns auch auf unsere nächste Begegnung.


Quellennachweise:


Fotos:

  1. Adobe Stock #31033851

  2. Adobe Stock #81388117

  3. Telefonmanufaktur.de

  4. privat

  5. Adobe Stock#124789873

  6. privat



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